Kategorie für Januar Alben

Contacting my angel

van-morrison

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Selten so verzaubert und hingerissen gewesen von einem Musikstück wie von diesem einzigartigen klanglichen Liebesbeweis. „Contacting my angel“ – das zweite Stück auf „Avalon Sunset“ hebt einen direkt über alle Schwerkraft hinaus, hoch hinaus in eine Zwischenwelt, die bevölkert von einer Sehnsucht nach dem ausgewählt Anderen, der Anderen, die vielleicht schon mal gefunden oder noch nicht erwählt die Seele zum Bersten bringt, das Herz zum Singen anhält…

Auch wenn das Album bereits 24 Jahre alt ist, so wird es doch die Zeit überdauern als ein Meilenstein der Musik. Als ein Klang-Kunst-Werk von unausprechlicher Schönheit, die Arrangements füllen jeden Raum bis in den letzten Winkel und jedes Herz bis in alle Spitzen – falls ein Herz sowas überhaupt hat? Van Morrison – ein Songschreiber, Multi-Instrumentalist, Performer und nicht zuletzt musikalischer Poet ist aufgebrochen in Nord-Irland in den 60ern um seine Lieder zu singen. Lieder die heute keine Note weniger  bezaubern als im alten Jahrtausend. Was für eine großartige Zeitenwanderung – erzählerisch und musikalisch. Ob er auf diesem Album seine Liebe zu Gott, zum Leben oder zur Frau oder zum Menschen meint bleibt dahin gestellt. Die spirituelle Botschaft dringt tiefer als der mentale Verstand.

Sweet sweet, so sweet…

jehro-homepage

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Jehro? Ja, Jehro! Noch nichts von diesem, in Frankreich wohlbekannten Multi-Kulti Sänger, dessen Stil nach Südsee, Latein-Amerika und dann doch irgendwie europäisch klingt gehört? Er wird wohl eher in seinem anvertrauten Heimatland gehört als im restlichen Europa, was seinem Werk aus dem Jahr 2005 „Jehro“ aber überhaupt nicht gerecht wird. Die Leichtigkeit, das klingende Multispektrum seiner Songs funktioniert nicht nur zu sommerlichen Sonnenzeiten. Oder gar nur in Südfrankreich. Einmal gehört vergisst das Ohr diese Stimme nicht mehr.

Mein Favorit ist „sweet“ – was durchaus das Potential eines Sommerhits hatte und zum Glück keiner geworden ist – somit unverbraucht und unverbrannt jedes Jahr, jeden Sommer oder zu jeder Zeit seinen immanenten Zauber verbreiten kann. Oder die unten im Video gezeigte Cover-Version von Stevie Wonder „Master Blaster“ – zwei Gitarren, zwei Sänger und fertig ist der zeitlose groove…enjoy & listen

10 new songs

leonard-cohen

leonard-cohen

Es ist schon erstaunlich, wie manche Künstler es verstehen, sich musikalisch immer mal wieder neu zu erfinden. „10 new songs von Leonard Cohen“ ist solch ein Beispiel. Nicht ganz ganz neu, in der Tiefe des Ausdrucks aber dicht gestrickt und reduziert, dabei einleuchtend  und packend. Dieser in Würde gealterte Musiker versteht es verdichtete Geschichten in Versform zu erzählen und den Besucher seines Universums auf eine Reise mitzunehmen – auf eine Reise allbekannt und dennoch neu.

Diesen Klangreisen sind dann für den Hörenden bewegend und erfüllend, so daß die Seele sich immer wieder allzugern auf eine Widerholung dieser Reise einläßt. Ein Zuviel selbst nach dem hundertsten Hören tritt einfach nicht ein. Inzwischen über 10 Jahre alt (2001) – eine Perle in jeder Musiksammlung.