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…altbekannt und doch immer wieder neu…Klar, eine Liste, die sich wenige ins Bewußtsein bringen, doch selbst beim Überfliegen wird einem klar, wie schräg die Lage ist. Aber es gibt durchaus andere, bessere Ansätze: andere Länder, andere Sitten, siehe Mexiko, wo Künstler ihre Finanzabgaben mit Kunst begleichen können

Archivare, Art-Direktoren, Aufsichtskräfte, Auskunftspersonal,
Ausstellungsführer, Ausstellungsmacher, Autoren, Bibliothekare,
Sekretariatsmitarbeiter, Buchhalter, Bürotechniker,
Fotografen, Fundraiser, Garderobieren, Grafiker, Aufbauteams,
Hausmeister, Haushandwerker, Haustechniker,
Journalisten, Kassenpersonal, Klimatechniker, Kunsthistoriker,
Kunstkritiker, Kunsttransporteure, Kuratoren, Kustoden,
Layouter, Lichttechniker, Marketingmanager, Museumsdirektoren,
Museumspädagogen, Pförtner, Pressesprecher,
Rechtsanwälte, Reinigungspersonal, Restaurateure, Sicherheitsingeneure,
Steuerberater, Toilettenpersonal, Transporteure,
Verwaltungsmitarbeiter, Versicherungsagenten,
Wachschutz, WebDesigner, Wissenschaftliche Mitarbeiter,
Ausstellungsarchitektur, Buchhandlungen, Catering Firmen,
Depotverwaltungen, Druckereien, Fachzeitschriften,
Glasereien, Künstlerbedarf, Kunstzeitungen, Leihverkehr,
Museumsshops, Raumvermietungen, Rahmengeschäfte,
Tageszeitungen, Tischlereien, Verlage, Verwertungsgesellschaften,
Versicherungen, Werbeagenturen
von Kunstausstellungen leben viele
nur Künstlerinnen und Künstler nicht

Von der Kunst leben viele...

Von der Kunst leben viele…Plakat des bbk Berlin

Der Originaltext und das Plakat sind von der bbk Berlin Seite geliehen…

Was ist Freiheit für Sie?

Man selbst zu bleiben, inmitten der anderen auch gegen Widerstände. Kunst ist nicht spannend wenn alles erlaubt ist. Kunst ist am interessantesten, wenn sie Grenzen verhandelt, weitet, sprengt. Die Werke, die über jegliche Moden erhaben sind, sind gegen Widerstände entstanden.

aus dem Interview mit Hélène Grimaud im SZ-Magazin Nr.34

Wohl spielt hierbei immer der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle, oder eben überhaupt keine, da Entwicklungen gegen Widerstände ganz eigenen Gesetzen gehorchen. Wie andere Phänomene wie fließendes Wasser oder Lichterscheinungen auch.

Über Widerstände hinweg zu arbeiten, immer und immer wieder, über Jahre hinweg bildet das Selbst und erschafft eine Art „Widerstands-Sinn“. Dabei geht es nicht darum gegen etwas zu sein, sondern viel mehr um ein „fein-justieren“ an der Grenze entlangt, sich selbt treu bleibend. Für-Etwas-Sein hat hierbei eine ganz andere Kraft und Nachhaltigkeit.

Im Erschaffen von Grenzen, im darüber hinweg gleiten im malerischen Sinne und unter tätiger Mithilfe von Farbe und deren Immanenz gelingen Verdichtungen im Grenz-Wahren und Grenz-Dehnen. Sichtbar. Wirkend.

gelb-ei-oval-2014

gelb-ei-oval-2014

Spirituell = Krisensüchtig

Ein Gedanke, der während eines Interviews auf mystica.tv zu weiteren Gedanken und zu dieser Frage führt: „Woher kommt der weit verbreitete Trend zur Krise?“ Oder anders gefragt: „Ist ein Leben in Gleichmut und Zuversicht weniger wert (weniger spirituell), weil es ohne Krise auskommt?

Klar erleben wir als Mensch immer wieder Übergänge und Krisensituation, weil das Leben ja doch immer wieder Wendungen nimmt, mit denen wir nicht rechnen. Aber der Trend geht doch nach meinen Beobachtungen zur „Zweit- und Dritt- oder gar Viert-Krise“, allein um der Krise willen und weniger aus der Grundhaltung: Ich gehe da jetzt durch und werde neu. Vielleicht ist ja das Neu-Werden die größere Herausforderung und weniger einfach als die Wiederholung?

Als bildnerischer Künstler gehe ich da vielleicht etwas leichter damit um, da die „Bild-Krise“ im Prinzip zu jeden Werk dazu gehört – essentiell als Durchtrittspunkt. So wird es in anderen Kunstsparten wohl auch sein… Und da schließt sich der Kreis, demnach der Künstler auch zu den Krisen-Süchtigen gehört, denn sonst würde er das Kunst-Schaffen eher lassen, oder?