Gegenwärtiges, Vergangenes und Zukünftiges

Quo vadis Atelier Haid?

Ab Sommer 2000 nur noch ein ehemaliger Verein…Die Politik machte es möglich. Im Frühling 2001 kam die Abrissbirne, ein einmaliges Projekt ist auch hier wieder dem kurzfristigen Denken der Politik zum Opfer gefallen.

Was ist ein Künstlerhaus?

Ein Erkennungsmerkmal von Künstlerhäusern ist, das hier oft spartenübergreifend zusammengearbeitet wird. Dieser Ansatz hat eine lange Tradition – us. Mittelalterliche Malerwerkstätten, alternative Lebens und Arbeitsgemeinschaften in Jugendstil und Expressionismus und legendäre Atelierhäuser der Moderne wie das Pariser “ Bateau Lavoir“, ebenso das Weimarer Bauhaus, mit Werkstätten für gestaltendes Handwerk Architektur und bildende Kunst.

Was ist Sinn und Funktion?

Künstlerhäuser haben die Funktion eines Bindegliedes zwischen Kunsthochschule und Kunstmarkt und bieten mit Ausstellungsräumen und im Rahmen von Projekten die Möglichkeit, künstlerische Konzepte zu entwickeln und zu präsentieren. Hier können aufwendige Rauminstallationen ebenso wie radikale künstlerische Positionen ohne Einengung durch ökonomische Zwänge, denen Galerien oft unterliegen, vorgestellt werden. Hier ist Platz für Performance und Theorieveranstaltungen, für kritische Themenausstellungen und künstlerische Einzelexperimente.

Hier ist die Schwellenangst der Ausstellungsbesucher niedriger und der Kontakt zwischen Künstlern und Publikum einfacher herzustellen.

„In Künstlerhäusern wird regionale und internationale Kulturarbeit geleistet und eine Künstlerförderung betrieben, die sich auch für die Kommunen wieder positiv auswirkt. Leider wird diese Kulturarbeit oft nur durch Selbstausbeutung von Vereinsmitgliedern und Künstlern ermöglicht und von der Politik wie selbstverständlich in Anspruch genommen. Gerade in Gebieten, die nicht durch ein kulturelles Überangebot geprägt sind können Künstlerhäuser Kommunikations- und Kristallisationspunkte sein.“

Auszug aus: Tom Koesel – Künstlerhäuser in Deutschland, Österreich , Schweiz

Kunstprojekt auf der schwäbischen Alb – 1995 – 2000 +++ Projekte und Öffentlichkeitsarbeit

1995

Oktober: Tag der offenen Tür

350 Menschen, einem sagenhaften Büfett und neuen Kontakten. Erstes Programm mit Kursen für Malerei und Aquarell.

21.Juli: Tag der offenen Tür

Vorstellung des Projekts mit Musik Vernissage, Kinderspielangeboten und Kaffee und Kuchen

1996

Tag der offenen Tür

Töpfern

Albblick

Pinsel

12.-17. August: Sommercamp

mit Kursangeboten – im Töpfern an der Scheibe, Aufbaukeramik und einem selbst entwickelten Kindertheaterstück mit Pappmachée Puppen.

Ein Angebot mit der Zielgruppe Eltern und Kindern, die in den Gästezimmern des Hauses untergebracht waren.

Projekttag

in Mariaberg mit Jugendlichen zum Thema : Was ist Kunst ?

Ein Ateliernachmittag mit Gesprächen, Bildbesprechungen, Austausch.

Theater

Das Treppenhaus – 4-monatiges Projekt mit einer Wohngruppe (Jugendliche aus der Christian Morgenstern Schule in Reutlingen), unter der Leitung von Susanne Manz.

Improvisation und Entwicklung eines Stückes, dokumentiert in Photos und auf Video.

Töpfern

Kursangebote in von Angelika Sautter – frei buchbar oder auch über die VHS.

Aktzeichen

von Christoph Menschel organisiert und ausgeschrieben. Die Blaue Stunde

Atelierbesuche

Die KünstlerInnen und Künstler kommen zusammen mit Vorstellung der Arbeiten, Ansätze, Methoden und Gespräche- ein sehr fruchtbarer Austausch.

Kreuz & Quer

Oktober 96 bis Februar 97 – Projekt des Atelier Haid mit dem Servicehaus Sonnenhalde

Sechs Künstler/innen und sieben gereifte Herrschaften und 4 Mitarbeiter.

Eine dokumentierte Arbeit (erhältlich im Haus Sonnenhalde) die klar macht, das Kunst alterslos ist und Kommunikation sinnbildend. Die Materialkosten, Transport und Druckkosten der Dokumentation übernahm großzügig das Haus Sonnenhalde. Ebenso wie die zweite Phase teilfinanziert wurde. Aus dem Atelier brachten die Künstler ihre Zeit, Initiative, Können, ihren Raum und die Erstellung der Dokumentation ein. Den Abschluss bildete eine Ausstellung mit Vernissage.

Weihnachtsmarkt

14.12.96 Die Chance hausinternes zu präsentieren. Vom Kunsthandel, Holzspielzeug, Bildern, plastischen Arbeiten, bis zu Misteln, Leckereien, Crepes – alles da.

1997

Atelier Haid e.V. Gründung Gründung des Atelier Haid e.V.

18. April Gründung des Atelier Haid e.V. – Eintrag beim Amtsgericht in Münsingen. Die Hausgemeinschaft und die Kulturwirkstatt als zwei Organe. Zweck des Vereines ist es: Förderung des kulturellen und künstlerischen Lebens auf der schwäbischen Alb.

Ziel ist die Integration von Kunst ins öffentliche Leben.Die Gewerbetreibenden machen Extra Verträge. Firma Götz – Schlosserei, Sautter- Töpferei, zu Gewerbepark üblichen Konditionen. Kulturmiete für die Künstler/Innen.

3. August Tag der Aktionen

Vernissage mit Dudelsack von Rolf Jansen – Kinderbuchlesung, Carolo Co. – Theater ! – Schautöpfern – Filzen mit filmischen Einblicken – Musikalische Improvisationen am Klavier – Martin Hanek

Sommercamp

Das Angebot fürs Sommercamp hatte leider nicht ausreichend Resonanz trotz attraktiver Angebote – z.B. Öllasur, Töpfern, Zeichnen, Aquarell, Kali – Silat, Filzen, Labyrinthgarten, Köpfe Zeichnen und modellieren, tänzerische Improvisationen, Sternzeichen einmal anders.

1999

Ausstellungen

verschiedener Atelier Haid Künstler in andern Orten und Ländern von Arbeiten, die auf der Haid entstanden sind. u.a. Rolf Jansen (Tübingen, Stuttgart), Claudia Gemein (Münsingen, Türkei) Beate Hanek (Reutlingen, Bodensee), Peter Barth (Würtingen, Münsingen), Susanne Manz, Stanko Ropic (Metzingen, Pfullingen, Reutlingen, Mannheim, Pforzheim, Weilheim) Karin Boes(Esslingen, Stuttgart Degerloch) Engelberg Schramm, Christoph Menschel ( Rußland)

Kontakte

– Das Umschwunghaus – Anfragen, Kontakte Ausstellungen
– Die Haid – Reha – Anfragen Kontakte Ausstellungen
– Guth Maas und Maas – Galerie Ausstellungen

Konsolidierungsphase

im Atelier- viel Zeit für eigene Arbeiten; ein fester Stamm – finanzielle Stabilität – immer wieder ausgeschrieben Kursangebote – Beginn der Erstellung einer Homepage fürs Internet

Die Musikgruppe – Klang und Blau ist unterwegs – Martin Hanek, Alex Resch, Rolf Jansen entwickelt eigene Gestaltungsformen; Auftritt bei Vernissagen, Lesungen… begleitet von eingeladenen Gästen