Gedanken zur Kunst der Gegenwart

Stroke Art Fair
Dieses Mal wirkt die junge Messe oder doch eher Experimental Ausstellung aufgeräumter, aber nicht weniger bunt als beim letzten Mal. Aber auch heuer finden sich keine künstlerischen Neuerungen, ein wenig Augenschmaus, ok, aber das wars dann auch.

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Was ist Freiheit für Sie?

Man selbst zu bleiben, inmitten der anderen auch gegen Widerstände. Kunst ist nicht spannend wenn alles erlaubt ist. Kunst ist am interessantesten, wenn sie Grenzen verhandelt, weitet, sprengt. Die Werke, die über jegliche Moden erhaben sind, sind gegen Widerstände entstanden.

aus dem Interview mit Hélène Grimaud im SZ-Magazin Nr.34

Wohl spielt hierbei immer der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle, oder eben überhaupt keine, da Entwicklungen gegen Widerstände ganz eigenen Gesetzen gehorchen. Wie andere Phänomene wie fließendes Wasser oder Lichterscheinungen auch.

Über Widerstände hinweg zu arbeiten, immer und immer wieder, über Jahre hinweg bildet das Selbst und erschafft eine Art „Widerstands-Sinn“. Dabei geht es nicht darum gegen etwas zu sein, sondern viel mehr um ein „fein-justieren“ an der Grenze entlangt, sich selbt treu bleibend. Für-Etwas-Sein hat hierbei eine ganz andere Kraft und Nachhaltigkeit.

Im Erschaffen von Grenzen, im darüber hinweg gleiten im malerischen Sinne und unter tätiger Mithilfe von Farbe und deren Immanenz gelingen Verdichtungen im Grenz-Wahren und Grenz-Dehnen. Sichtbar. Wirkend.

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 Entgrenzen hin zur Dichte

Garten an der Amalfi Küste

Garten an der Amalfi Küste

Der Frühling als eine Zeit des Knospens und Aufblühens scheint auf den ersten Blick die Grenzen zu weiten, da alles aufzugehen scheint. Licht wird lichter, Farbe wird farbiger, Herz wird freudiger und die Seele schwingt weiter. Ein Glück wenn Ablagerungen am Seelengrund ein wenig angeschliffen, aufgerauht und durchgestaubt werden, um sich dem nächsten Frühlingswind hinzugeben, da verbraucht und verblichen nicht mehr von Bedarf. Und so finden entgrenzte Farbflächen die Oberfläche des Seins, während alles lichter scheint…

Ich grenze wie wenig auch, an alles immer mehr.
Paul Valery

Übergänge wirken als Entspannung gerade weil sie unbestimmt vom Einen zum Anderen führen. Das Leben lebt sich selbt, während sich die Seele am Wundersinn erfreut. Ein Glück haben wir das Wundern nicht verlernt in dieser so bestimmenden Zeit, wo so vieles definiert und vorbestimmt scheint. Immer wieder überrascht von den Wendungen im Unerwarteten und freudig erregt über neue Möglichkeiten…