Gedanken zur Kunst der Gegenwart

„Die Musik des Malens“ oder „Gegenwärtigkeit als Prinzip“

Farbfeld Malerei ist eine Hinwendung an das aktive Tun mit der Voraussetzung einer aktiven Wahrnehmung in der Gegenwart. Es ist nicht leicht, den Geist dahingehend zu beruhigen, dass nur der Moment, der gegenwärtige Augenblick im Innen und dabei auch im  äußeren Fokus ist.  Jedes Mal aufs Neue ist es ein Wagnis, in diese Gegenwärtigkeit zu gehen, aber mehr noch ist es eine passende Übung für den All-Tag. Im Dialog mit mir und den Kräften, die ansonsten verborgen in tieferen Schichten schlummern, gelingt das Eintauchen in den „Seelen-See“, um daraus Gebilde, Farben und Formen zu schöpfen.

In der Regelarbeite ich in Serien. Es wechseln dabei die Motive des Ei-Ovals, des „unruhigen“ Quadrats und das des Kreuzes ab. Das Ei-Oval ist eine bekannte Form, die wir seit Jahrtausenden in der menschlichen Ausdruckskraft wiederfinden. Beim Betrachten meiner Bilder ist der erste „vorurteilsbehaftete“ Eindruck, „ich sehe ein Ei“ und daraus manchmal folgernd: ein „Osterei“! Das scheint naheliegend, ist aber so wahr wie falsch. Vielmehr möchten meine Bilder anregen, diese Form als Kraft-Form oder auch als Ur-Form wahrzunehmen.

Es entstehen zudem mit der Zeit „Seelenbilder„, einmal Seelenbilder, die vielleicht einer individuellen Seele zuzuordnen wären, dann aber auch wieder Bilder, die auch gemeinschaftliche Ebenen beleuchten, sozusagen „allgemeine“ Bilder, die vielleicht mit einer „größeren Seele“ schwingen und verbunden sind.

Der Mal-Akt ist oft ein völlig improvisierter Vorgang. Die bange Frage, “Gelingt dieser Akt?” steht im Raum wie beim Schauspieler, der seinen Akt auf der Bühne spielt. Nur ist das Bild vorher nicht geübt, nicht erprobt, es ist im Moment des Entstehens ein Bühnenstück ohne Textbuch, ohne gelernten Text, ohne Regieanweisung – es ist eben Improvisation. So gibt es oft vor dem wirklichen Einstieg in den Malvorgang die Zeit des Zögerns, des Haderns, der Entmutigung, die aber gleichzeitig Raum der Sammlung, der Vorbereitung, der Ermutigung werden kann. Nach einer Weile stellt sich die Frage: “Entwickeln oder Bewahren” Was ist richtig, was des Bewahrens wert und was ist dem Wandlungsprozess unterworfen? Dabei ist die Wandlung, das Übermalen, das Farb- oder Formverändern genauso wichtig wie das Bewahren – wenn nicht sogar bedeutungsvoller. In der (Ver-)Wandlung liegt ein eigentümlicher Zauber, den in einer ersten unteren Malschicht ist oft der Keim zu etwas darauf Wachsendem verborgen – es ist der fruchtbare Boden für das Sich-Entwickelnde.

“Malerei als Fremdsprache? “

“Malerei ist heute doch notwendigerweise vorwiegend Projektionsfläche für das “Noch-Nicht-Gesagte”, für das Unformulierte, ja sogar für das “Noch-Nicht-Geschaffene” – wieso wollen so viele Menschen da ständig das “Schon-Gesagte” erkennen? Kunst ist doch immer das Einleben in das Noch-Nicht, sie sagt schon etwas von dem, was erst kommt oder was im Werden begriffen ist, sie wiederholt aber eben nicht das, was schon gesagt worden ist. Manchmal ist dieses bisher Unausgesprochene unverständlich, rätselhaft, fremdsprachlich, zuweilen auch undeutlich – es hat seine Sprache ja noch nicht geprägt, es ist ja sozusagen im Stadium der Sprachfindung. Heißt das aber, dass diese werdende Sprache kein Recht hat, ausgesprochen zu werden? Eine Aussprache ist die Kunst im Moment des Werdens, eine Aussprache mit ihr beginnt erst, wenn ein dialogisches Verstehen möglich ist – also: lernen wir Fremdsprachen!”

Diesen Abschnitt habe ich gefunden in den Weiten des Internet – Autor unbekannt

Malerei, Aktionen und Projekte

Alles ist eins - Tore gehen auf

Die Farbe hat mich

Begleiten Sie mich durch meine Welt der Farbe und der Farbfeldmalerei. (Color Field Painting)

„Die Farbe hat mich“ – so Paul Klee in seinem Werk „Bildnerisches Denken“ aus dem Jahre 1922. Und so hat auch mich die Farbe seitdem mir bewußt wurde, daß es selbst noch heute, oder vielleicht gerade heute Wesentliches farblich auszudrücken gilt.
Viele Bilder entstehen aus dem Impuls, eine eigene Art der seelischen Tiefe auszuloten. Der Tiefe und Kraft nachzuspüren, der Kraft, die in jeder Seele wohnt und zur Gestaltung drängt. Die Tiefe auszuloten, die jede Seele so einzigartig macht ist dabei wesentlich.

„Der Körper wohnt in der Seele“, ein Zitat aus: ‚Anam Cara‘ von John O´Donohue.

Diese Aussage klingt seltsam, da doch die Ansicht, unsere Seele sei in einem Winkel unseres Körpers untergebracht, doch eher die vertrautere Version ist. Aber was passiert, wenn wir diese Ansicht einfach umdrehen und was wäre, wenn diese Ansicht vielleicht viel stimmiger ist?