Live in Paris (2002)

Natürlich ist „A Case Of You“ mein Favorit auf diesem Album. Jonis Mitchells Klassiker aus den 70´ern vorgetragen 40 Jahre später von Diana Krall ist an sich schon ein Höhepunkt. Aber diese Life-Version reicht so nah ans Original wie kaum ein anderer Versuch – und da gab es viele. Klar singt sie ‚S Wonderful, The Look Of Love oder Let’s Fall In Love – Dianas wohlbekannte Hits und damit das Pariser Publikum auf ihrer Seite. Aber dann Jonis Song und das gesamte Auditorium lauscht mehr als andächtig – und so auch ich.

„I´m a lonely painter and I live in a box of paints“, diese Liedzeile aus A Case of you begleitet mich nun seit über 40 Jahren, aber die Bedeutung ist mir weiterhin auf rätselhafte Weise verschlossen. Das Gesamtspektrum des ersten Live Albums öffnet dem aufgeschlossenen Ohr einen Einblick in jazzige Gefilde, um dann doch wieder in Balladen oder weitreichenden Pop-Songs „Just the way you are (Billy Joel) zu münden, ohne darin stecken zu bleiben, weil dann wieder ein Bossa Nova Song (`S Wonderful) eingetreut wird.

Pane e Rose

Auch wenn es mühsam ist, die Texte nachzuvollziehen mit bescheidenen Italienisch Kenntnissen, wie den meinen, so bezaubert diese Musik dennoch auf ganz eigene Weise. In kongenialer Zusammenarbeit mit seiner Frau Luisa erschaffte der Meister mittelalterliche Fusion-Klänge Fragmente von zeitloser Schönheit wie L´albero oder Tango. Aber wer Branduardis Musik schon kennt und diesen Weg in neue Klanggefilde noch nicht vollzogen hat, wird vielleicht beim ersten Hören verdutzt zurückbleiben. Aber hoffentlich ganz bald wieder kommen um erneut hinein zu hören.

So ist dann auch jeder Song ein kleines Stimmungs Universum und bringt versetzt das lauschende Ohr in Zeitreisen-Klänge, durchwebt die Seele mit Wohltat und Bereitschaft für Neues…

Das ist nun kein echtes Video, aber so kommt man wenigstens in den Genuß „Tango“ in voller Länge zu genießen. Und da der offizielle Branduardi Channel für Deutschland gesperrt ist, macht das Lauschen noch mehr Spaß…

Wicked Little High

Nicht allein wegen dem Jahrhundert-Titel „In the deep“ aus meinem Lieblingsfilm „Crash“ ist dieses in unseren Kreisen eher unbekannte Album ein Highlight in meiner Album Sammlung.

Hier ist eine Songschreiberin am Werk, die es versteht aus der Tiefe zu schöpfen und daraus glitzernde Klang-Perlen zu zaubern, die dicht unter der Wahrnehmungsoberfläche nach dem Hören ein Eigenleben führen, dort haften bleiben und dann absinken zum Seelengrund. Was dann unweigerlich in eine Art Abhängigkeit führt und dann immer und immer wieder dem Zauber dieser Musik zu erliegen. „Open Wider“ ist ein Hit, aber zu sperrig in der Instrumentierung und zu experimentell im Klang-Design – und gerade deshalb so hörenswert.

Wicked Little High ist auf Birds Homepage in voller Länge anzuhören – falls jemand noch eine Entscheidungshilfe braucht :-)

In The Deep
words and music: Bird York music: Bird York & Michael Becker

thought you had all the answers
to rest your heart upon
but something happens
don’t see it coming
now you can’t stop your self
now you’re out there swimming in the deep
in the deep
life keeps tumbling
your heart in circles til you let go
til you shed your pride
and you climb to heaven
and you throw yourself off
now you’re out there swimming
in the deep

(Extended Verse)

In the silence,
all your secrets, will
raise their weary heads.
Well, you can’t pin yourself back together,
with who you thought you were.
Now you’re out there livin’…

Quote:
„If you want to be given everything, give everything up“