aktualisiert Juni 2019

Viele glauben heute, die Liebe sei bloß ein Gefühl. In Wahrheit ist sie eine Lebensweise, eine Utopie und eine irdische Art, an der Unendlichkeit teilzuhaben. Die Schriftsteller der Romantik behaupteten deshalb: „Liebe ist Religion zu zweit.“ In der Bibel dagegen war die Liebe noch größer gedacht: „Die Liebe höret nimmer auf. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“

QUELLE: www.zeit.de/2018/12/maria-magdalena-film-evangelium-apostelin-jesus

MARIA MAGDALENA

Ein wirklich kluger und gut gemachter Film aus dem Jahr 2018. Wo Rooney Mara als Maria und Joaquin Phoenix als Jesus überzeugend eine andere Jesus Geschichte erzählen. Im Kern dennoch an den Evangelien ausgerichtet – aber in der Botschaft von Liebe & Vergebung das aufzeigen, was den Ursprung und die Kraft des Christentums ausmacht, ohne die eine weltweite Ausbreitung überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Es ging ursprünglich nie um Macht, Kirche oder Königtum. Immer um Vergebung, Achtsamkeit und Liebe. Die wahre Botschaft des Evangeliums, auf die wir uns heute mehr den je beziehen mögen.


19.Mai 2010

Das Evangelium nach Maria Magdalena

Wie viele historische Dokumente ist auch dieses nicht mehr vollständig erhalten. Im Folgenden alle Teile, die öffentlich zugänglich sind. Zum Fund der Texte siehe weiter unten…(Quellenfund)

maria-magdalena„ … wird Materie nun zerstört oder nicht?“

22. Der Retter sprach: „Die gesamte Natur, jede Form, sämtliche Kreaturen existieren in- und miteinander, und sie lösen sich wieder in das auf, aus dem sie entstanden sind.

23. Denn Natur der Materie kann sich nur wieder in ihre eigenen Wurzeln auflösen.

24. Wer Ohren hören, der höre!

25. Petrus sprach zu ihm: „Nachdem du uns alles erklärt hast, erzähle uns auch dies: Was ist die Sünde der Welt.“

26. Der Retter sprach: „Es gibt keine Sünde. Ihr erschafft Sünde, indem ihr jene Dinge tut, die wie die Natur des Ehebruchs sind, die Sünde genannt kann.

27. Das ist der Grund, wieso das Gute in eure Mitte trat, als Essenz einer jeden Natur, um sie wieder zu Seinen Wurzeln zurückzuführen.

28. Dann fuhr Er fort und sprach: „Dies ist der Grund, wieso ihr krank werdet und sterbt. Denn ihr entbehrt das eine, das euch  heilen kann.

29. Wer einen Geist hat zu verstehen, der verstehe.

30. Die Materie gebar eine Leidenschaft, der keiner ebenbürtig ist und aus etwas der Natur Gegensätzlichem entstand. Denn darauf folgt eine Störung des ganzen Körpers.

31. Dies ist auch der Grund, wieso ich sagte: ‚Seid guten Mutes!’, wenn ihr entmutigt seid, seid mutig in der Gegenwart der verschiedenen Formen der Natur.

32. Wer Ohren hören, der höre.

33. Als der Gesegnete dies sagte, grüßte Er sie alle und sprach: „Friede sei mit euch. Empfangt meinen Frieden in euch.

34. Achtet darauf, dass euch niemand in die Irre führt, indem er sagt: ‚Schaut hierher, oder schaut dorthin!’ Denn der Sohn des Menschen ist in euch.

35. Folget Ihm!

36. Jene, die Ihn suchen, werden Ihn auch finden.

37. Gehet hin und prediget das Evangelium des Königreichs.

38. Legt nicht sämtliche Regeln beiseite, die ich euch mitteilte, und gebt kein Gesetz auf, so wie es die Gesetzesgeber tun und euch somit beschränken.

39. Als Er dies gesprochen, verschwand er.

Kapitel 5

1. Doch sie waren betrübt. Sie weinten sehr und sagten: „Wie sollen wir zu den Heiden gehen und das Königreich des Sohn Gottes predigen? Wenn sie Ihn schon nicht verschonten, wieso sollten sie uns schonen?“

Monica Belucci als Maria Magdalena

2. Dann erhob sich Maria Magdalena, begrüßte sie alle und sagte zu ihren Brüdern: „Weint nicht, seid weder betrübt noch unentschlossen. Denn Seine Gnade wird vollkommen für uns sein und wird euch beschützen.

3. Lasset uns lieber seine Großartigkeit preisen, denn Er hat sie für uns vorbereitet und dies machte uns zu Menschen.“

4. Als Maria dies sagte, wendeten sich ihre Herzen zum Guten und dann diskutierten sie die Worte des Retters.

5. Petrus sagte zu Maria: „Schwester, wir wissen, dass der Retter dich mehr liebte als alle anderen Frauen.

6. Berichte uns von den Worten des Retters, die du erinnerst – die du kennst und wir nicht oder von denen wir noch nie gehört haben.“

7. Maria antwortete und sagte: „Was dir verborgen, werde ich dir kundtun.

8. Und sie sprach zu ihnen diese Worte: „Ich“, sprach sie, „Ich sah den Herrn in einer Vision und ich sprach zu ihm: ’Herr, ich sah dich heute in einer Vision.’ Er antwortete darauf und sagte:

9. ’Sei gesegnet dafür, dass du nicht gezaudert hast, als du mich erblicktest. Denn dort, wo der Geist ist, da ist der Schatz.’

10. Ich sprach zu ihm: ’Herr, wird die Vision durch die Seele oder durch den Geist gesehen?’

11. Da antwortete der Retter und sprach: ’Er sieht weder durch die Seele noch den Geist, sondern durch seinen Verstand, welcher zwischen diesen beiden steht – das ist es, wie man eine Vision sieht.

Kapitel 8

10. ’Und das Verlangen sagte:  „Ich sah nicht, wie du herabstiegst, aber jetzt sehe ich, wie du aufsteigst. Wieso lügst du also, obwohl du zu mir gehörst?

Barbara Hershey als Maria Magdalena

Barbara Hershey als Maria Magdalena

11. Die Seele antwortete und sprach: „Ich sah dich. Und du hast mich weder gesehen noch erkannt. Ich diente dir einst als Gewand und du hast mich nicht erkannt!

12. Als die Seele das ausgesprochen hatte, ging sie voller Freude weg:

13. Danach kam es auf die dritte Macht an, die da Ignoranz lautet.

14. Die Kraft befragte die Seele: „Wohin gehst du? In Boshaftigkeit wirst du gebannt. Aber du bist gebannt: urteile nie!

15. Und die Seele sagte: „Wieso verurteilst du mich, obwohl ich dich nicht verurteilt habe?

16. Ich war gebunden, obwohl ich nie gebunden habe.

17. Ich bin nicht erkannt worden. Aber ich habe erkannt, dass sich die Ganzheit auflösen wird, sowohl die Irdischen als auch die Himmlischen Dinge.

18. Als die Seele die dritte Kraft besiegt hatte, stieg sie weiter auf und erkannte die vierte Kraft, die sieben Formen besaß.

19. Die erste Form war die Dunkelheit, die zweite das Verlangen, die dritte die Ignoranz, die vierte die Furcht vor dem Tode, die fünfte das Königreich des Fleisches, die sechste die närrische Weisheit des Fleisches und die siebte die zornige Weisheit. Diese sind die sieben Kräfte des Zorns.

20. Die Kräfte befragen die Seele: „Woher kommst du, Menschenmörder, oder wohin gehst du, Welteneroberer?

21. Die Seele antwortete und sprach: „Was mich einst gebunden hat,  ist nun befreit, und was mich umgab, ist nun überwunden,

22. und mein Verlangen hat aufgehört und die Ignoranz ist besiegt.

23. In einem Äon wurde ich von einer Welt befreit, in einer Art himmlischen Gestalt sowie von den Fesseln der Vergessenheit, die vergänglich ist.

24. Von jetzt an werde ich für den Rest der Zeit, der Jahreszeiten, der Äonen, in Stille beabsichtigen.’

Kapitel 9

1. Als Maria dies gesprochen hatte, fiel sie in Stille, denn das war der Moment, als der Retter mit ihr gesprochen hatte.

2. Doch Andreas antwortete und sagte zu den Jüngern: „Sprecht, was sagt ihr darüber, was sie eben erzählt hat? Ich bin der letzte der glaubt, dass dies der Erlöser gesagt hat. Diese Lehren sind befremdliche Ideen.“

3. Petrus antwortete und sprach die gleichen Dinge betreffend.

4. Er befragte sie nach dem Retter: „Sprach Er wirklich ohne unser Wissen mit einer Frau und dies vor uns verborgen? Sollen wir uns ihr nun zuwenden und ihr künftig zuhören? Hat er sie uns vorgezogen?“

5. Dann weinte Maria und sagte zu Petrus: „Mein Bruder Petrus, was denkst du denn? Denkst du, dass ich mir all dies in meinem Herzen ausgedacht habe oder dass ich über unseren Retter Lügen erzähle?“

6. Levi antwortete und sagte zu Petrus: „Petrus, du warst schon immer temperamentvoll.

7. Nun sehe ich, wie du dich gegen diese Frau aufbäumst als wäre sie dein Gegner.

8. Denn wenn der Retter sie als wertvoll erachtete, wieso möchtest du sie dann ablehnen? Der Retter kennt sie sicherlich sehr gut.

9. Das ist der Grund, wieso er sie mehr liebte als uns. Wir sollten uns besser schämen und lieber dafür sorgen, den perfekten Menschen in uns und für uns zu leben, so wie Er es uns aufgetragen hat. Lasst uns das Evangelium predigen und nicht Regeln oder Gesetze aufstellen, die jenseits dessen stehen, die uns der Retter mitgeteilt hat.“

10. Danach begonnen sie zu verkünden und zu predigen.

(Quelle: Rosenkreuzer.org)

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Quellenfund Qumran

Ursula Seiler ( ZeitenSchrift.com)  zum Quellenfund

„Man schrieb das Jahr 1896, als ein Deutscher namens Carl Reinhardt in Kairo eine unansehnliche, alte Kladde kaufte und sie nach Berlin brachte, wo sie seit damals in der Ägyptischen Abteilung der Staatlichen Museen aufbewahrt wird. Sie war im selben Jahr bei Akhmim in Ägypten ausgegraben worden und enthielt mehrere unvollständige, apokryphe (1) Texte: ein Apokryphon von einem Johannes, einen namens „Sophia von Jesus Christus“, und einen „Apostelbrief von Petrus“. Am aufsehenerregendsten waren jedoch einige unvollständige, halb zerfledderte Seiten, die unterzeichnet waren mit „Evangelium nach Maria“. Aufsehenerregend darum, weil es das erste und bislang einzig aufgefundene Evangelium ist, das eine Frau verfaßt hatte, und zweitens, weil es sich bei dieser „Maria“, las man den Text, eigentlich nur um Maria Magdalena handeln konnte.

(1) Am Konzil von Nizäa im Jahre 325 legte der byzantinische Kaiser Konstantin fest, welche Texte künftig zum Standard des nun zur Staatsreligion erhobenen Christentums gehören durften, und welche verboten wurden. Bischöfe, die nicht damit einverstanden waren, wurden verbannt, und die verbotenen Schriften künftig mit Gewaltanwendung unterdrückt.

Vermutlich war der Text ursprünglich in griechisch verfaßt worden, und nicht von ihr selbst, denn er wird ungefähr auf das Jahr 125 n. Chr. datiert – also 40 bis 50 Jahre nach der Entstehung des Johannes-Evangeliums. Der Inhalt mußte also, wenn er echt war, während fast einem Jahrhundert mündlich überliefert worden sein – was in jenen Zeiten, da nur sehr wenige Menschen schreiben konnten und es sich auch aus Gründen der Sicherheit nicht empfahl, gewisse Dinge niederzuschreiben, nichts Ungewöhnliches war.
So richtig erwachte das Interesse an diesen Texten aber erst nach dem aufsehenerregenden Fund apokrypher (also verbotener) Evangelien in einem Tongefäß in der Wüste bei Nag Hammadi, Oberägypten, im Jahre 1945. Nun begann man, die in Berlin befindliche koptische Version des Maria-Evangeliums endlich zu übersetzen.“

Inspiration als Quelle zur Farbfeldmalerei (colorfields)

Neben dem Forschen, Suchen und der stillen Arbeit an den Grenzen der Seele, im Hineintauchen in die Stille des Klangs gelangt das farbige Suchen an grenzenlose Ufer und weitet Farbflächen zu verdichteter Essenz…

einmal …

und ein andermal findet das nicht suchende Auge diese Kraft in der Natur. Wo doch die Malerei eine Disziplin des Lichts ist, so ist das  Sehen wie das Konservieren durch Photographie eine erweiterte „Licht-Disziplin“. Natürlich werden hierbei Unterschiede sichtbar, den das Aufnehmen eines sich ganz allmählich verdunkelnden Himmels und das Schichten und Verdichten einer Farbfläche unterscheiden sich nicht allein in der Geste. Wo das Erste als ein „Hinein-Nehmen“, Aufnehmen beschrieben werden kann, so ist die zweite Geste ein „Heraus-Geben“ und sichtbar machen.

Was wird sichtbar?

Lichtqualitäten? Seelische Welten? Assoziationen oder die zur Substanz gewordene Lichterfahrung? Farbe an sich mit seiner Materialqualität oder das, was das Licht durch Spiegelung, durch Rückstrahlung dem Auge anbietet? Und wie verhält es sich dann mit all den inneren Farben, die wir sehen (als Nachbild zum Beispiel – oder im Traum) und die uns tief berühren?
[pullquote align=left]
Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt es nie erblicken; Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken?
[/pullquote] J.W.Goethe

Wie gelingt der schöpferische Prozeß?

Im Gestalten des Unbekannten, des noch nicht „Da-Gewesenen“ begegnet mir im schöpferischen Prozeß ein Auflackern tiefer dunkler Seelen-Elemente, die immer wieder ein Voranschreiten verhindern. Doch woher kommen diese „Wenns“ und „Abers“? Was hindert den schöpferischen Geist, die kreative Seele am Gestalten des Unbekannten?

Freiheit aushalten

Freiheit aushalten – „Berge“ in Hohenaschau

Sind es Erfahrungen? Zementierte Vorurteile, eingeprägt in die noch junge Seele zu früheren Zeiten, als sie es liebte zu spielen, um des Spielens willen? Und wer wurde da zum übergroßen Zensor, der nach Jahren immer noch wirksam ist? Im Voranschreiten und Erforschen neuer Grenzen, neuer Form- und Farbwelten flackern diese Fragen auf, durchdringen den forschenden Blick und die tätige Hand, so daß im Erstaunen darüber manchmal der nächste Schritt oder noch schlimmer, der nächste Sprung nicht gelingen mag.

Durchaus bewandert in diesem Phänomen, können wir lernen über diese Grenzen hinaus zu gehen, Neuland zu betreten, um manchmal festzustellen, das es Brachland ist, oder eben doch eine neue, blühende Ebene voll unbekannter Wesen und Farben. Dieses Hineintauchen ins Unbekannte bildet das Bild genauso wie die schöpferische Seele um und hinterläßt manchmal eine Wunde, ähnlich der Wunde, die ein gebrochenes Herz  hinterläßt, nur essentieller, da aus Freiheit geboren…

Was hat das nun mit Angst zu tun?

Wie in allen unerprobten, ungewissen Schritten schrecken wir zurück vor dem Unbekannten, vor dem, das uns auf Grund seiner „Unvorhersehbarkeit“ Angst macht, doch wenn wir genauer hinschauen, bemerken wir, daß es immer nur die Schatten einer Ahnung sind, die das Erschrecken auslösen. Denn wissen kann ich es nicht, ob und wie die Zukunft aussehen wird, wenn ich den nächsten unbekannten Schritt wage. Was bedeutet hierbei „Angst“? Zum Schmerz geronnene Erfahrung oder eher die Vermeidung von Entwicklung ins Unbekannte hinein? Was läßt mich angstfrei atmen und leben und was hindert meinen Nächsten ohne Angst zu sein?