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Wie gelingt der schöpferische Prozeß?

Im Gestalten des Unbekannten, des noch nicht „Da-Gewesenen“ begegnet mir im schöpferischen Prozeß ein Auflackern tiefer dunkler Seelen-Elemente, die immer wieder ein Voranschreiten verhindern. Doch woher kommen diese „Wenns“ und „Abers“? Was hindert den schöpferischen Geist, die kreative Seele am Gestalten des Unbekannten?

Freiheit aushalten

Freiheit aushalten – „Berge“ in Hohenaschau

Sind es Erfahrungen? Zementierte Vorurteile, eingeprägt in die noch junge Seele zu früheren Zeiten, als sie es liebte zu spielen, um des Spielens willen? Und wer wurde da zum übergroßen Zensor, der nach Jahren immer noch wirksam ist? Im Voranschreiten und Erforschen neuer Grenzen, neuer Form- und Farbwelten flackern diese Fragen auf, durchdringen den forschenden Blick und die tätige Hand, so daß im Erstaunen darüber manchmal der nächste Schritt oder noch schlimmer, der nächste Sprung nicht gelingen mag.

Durchaus bewandert in diesem Phänomen, können wir lernen über diese Grenzen hinaus zu gehen, Neuland zu betreten, um manchmal festzustellen, das es Brachland ist, oder eben doch eine neue, blühende Ebene voll unbekannter Wesen und Farben. Dieses Hineintauchen ins Unbekannte bildet das Bild genauso wie die schöpferische Seele um und hinterläßt manchmal eine Wunde, ähnlich der Wunde, die ein gebrochenes Herz  hinterläßt, nur essentieller, da aus Freiheit geboren…

Was hat das nun mit Angst zu tun?

Wie in allen unerprobten, ungewissen Schritten schrecken wir zurück vor dem Unbekannten, vor dem, das uns auf Grund seiner „Unvorhersehbarkeit“ Angst macht, doch wenn wir genauer hinschauen, bemerken wir, daß es immer nur die Schatten einer Ahnung sind, die das Erschrecken auslösen. Denn wissen kann ich es nicht, ob und wie die Zukunft aussehen wird, wenn ich den nächsten unbekannten Schritt wage. Was bedeutet hierbei „Angst“? Zum Schmerz geronnene Erfahrung oder eher die Vermeidung von Entwicklung ins Unbekannte hinein? Was läßt mich angstfrei atmen und leben und was hindert meinen Nächsten ohne Angst zu sein?

Dort wo das Denken uns hinführt, dort wo die Seele verweilt, wo sie ihr Lied singt, in stiller Gewahrsamkeit des JETZT, dort finden wir uns und lassen uns los im Halten…weil wir ahnen, wie wenig es braucht, um im Klang der Sphären beheimatet zu sein. Du singst Dein Lied, ich das meine und das Lied singt uns, weil wir sind.

einbruch-in-die-freiheitEin Augenblick der Unendlichkeit – und ich beginne zu atmen, zuerst nur für mich und dann mit Dir, dann mit den Anderen, die mehr ahnen als wissen, weil es egal ist, weil Wissen gut und gleichzeitig hinderlich ist im Ankommen des Bewußtseins, das es vor mir und nach mir kein Wissen gibt…Keiner da, der uns sagt, was gut und richtig ist, wohin es geht, warum und weshalb. Es ist alles da und ich ergreife den schwebenden Stein indem ich loslasse und bin ganz im JETZT.

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