Die Farbe lebt – …Die Suche nach dem optimalen Bild ist es, die treibt, die den Maler immer wieder motiviert aufs Neue zu wagen, was längst bewältigt scheint: sich aber stets, ganz nach der Lage der Dinge und Stimmung des Künstlers, anders gibt. Mit und/oder in der Farbe? Gegen sie? Als Mittel zum Zweck? Aber was bitte, ist der Zweck? Die Kunst? Wirklich?…
(Zitat aus: Kunstzeitung – Ausgabe 30 April 2011 von Karlheinz Schmid)

Hier stellt sich die Frage, ob diese „fragende“ Geisteshaltung tatsächlich der Gegenwart entspringt oder nicht doch vielmehr nur noch im alten Jahrhundert beheimatet ist. Geht es in diesem noch jungen Jahrtausend nicht viel mehr um wahrnehmen, wahrgeben und integrieren? Neben der oberflächlichen (retinalen) Beschäftigung mit den Kunstwerken unserer Zeit kann es doch ohne eine sinngebende Verinnerlichung nicht tiefer gehen. So stellt sich nach den Bemühungen des Abstrakten Expressionismus, der Landart oder auch des colorfield painting die Aufgabe dar, tiefer einzusteigen in die inneren Welten des Kunstschaffens, der künstlerischen Ambition.

Vielleicht ist dieses oberflächliche Schauen ein Phänomen unserer Zeit – für eine integrale Sicht und Wirksamkeit der Kunst und des künstlerischen Anspruchs allerdings eher unbrauchbar.

Folge Deinem Herzen und Du verirrst Dich nie

oder wie es August Rodin so fein formulierte:

„Aber, da ich es versuche, meine Aufgabe zu überschauen, wird mir klar, daß ich Ihnen nicht von Menschen zu reden habe, sondern von Dingen. DINGE. Indem ich das ausspreche (hören Sie?), entsteht eine Stille; die Stille, die um die Dinge ist. Alle Bewegung legt sich, wird Kontur, und aus vergangener und künftiger Zeit schließt sich ein Dauerndes: der Raum, die große Beruhigung der zu nichts gedrängten Dinge.“

QUELLE:Rilke Gesellschaft auf facebook